Normalerweise findet man die Alpenbraunelle zwischen der Waldgrenze und der Schneegrenze in den Höhenlagen des Sarganserlandes. Jetzt, bei der aktuellen Schneelage ist sie auch in Tieflagen zu sehen. Der Grund für diese Vertikalwanderung liegt im durch Schnee und Eis verursachten schlechten Nahrungsangebot in grossen Höhen.
Hier im Tal finden die spatzengrossen Alpenbraunellen nicht selten in Siedlungen Nahrung. Erkennbar ist die Alpenbraunelle an ihrem schwarzgelb gefärbten Schnabel, der bräunlich gefleckten Unterseite und ihrem im Winter manchmal leise und feldlerchenähnlich vorgetragenem Ruf.
Oft ist die typische Gebirgsvogelart auf den Dachgiebeln zu entdecken, manchmal auch in kleineren Gruppen von bis zu zehn Individuen. Bekannte Überwinterungsorte sind die Streusiedlungen am Melser- und Wangserberg sowie am Ober- und Unterprod bei Sargans. Sehr bekannt als winterlicher Tagesaufenthaltsort ist das Dach des Rathauses in der Altstadt von Sargans. Es wird angenommen, dass die Alpenbraunelle, ähnlich wie die Alpendohle, auch im Winter in ihren Brutgebieten über der Waldgrenze übernachten.